Cartago befindet sich etwa vierundzwanzig Kilometer südöstlich von San José.

Die ehemalige Hauptstadt liegt auf über 1400 Metern und somit ein wenig höher als San José. Das Klima ist dadurch kühler und es bleibt durch die Nähe zu den hohen Bergen auch häufiger bewölkt.

Cartago wurde 1564, sechs Jahrzehnte nach der Entdeckung Costa Ricas durch Kolumbus, von Juan Vásquez de Coronado gegründet. Die Stadt war bis zur Unabhängigkeit des Landes im Jahre 1821 Sitz der spanischen Gouverneure, wurde aber seit ihrer Gründung durch mehrere Erdbeben stark beschädigt. 1824 wurde San José, das damals nur ein unbedeutendes kleines Dorf war, als neue Hauptstadt von Costa Rica ausgewählt.

1910 ein weiteres verheerendes Erdbeben, welches Cartago verwüstete und zahlreiche Opfer forderte. 

Unübersehbare Ruine dieses gewaltigen Erdbebens und heute erholsamer Park inmitten der Stadt ist die frühere Kirche "Parroquia de Santiago".

Cartago ist bei Weitem geruhsamer als das quirlige San José. Hier lässt es sich ohne Hektik durch die Strassen schlendern, in einem der grünen Parks eine Rast einlegen oder in einem Soda (Cafeteria) eine Erfrischung geniessen.
Eine typisch costaricanische Stadt mit ländlichem Flair.

Der Einfluss des Tourismus ist gering und bis um die bekannteste Kirche des Ortes, der Basílica de Nuestra Señora de Los Ángeles, sieht man fast keine Touristen. Die Kirche ist ein wichtiger Wallfahrtsort mit der Statue der schwarzen Madonna "La Negrita".

Cartago gilt auch als Ausgangspunkt um zu den Vulkanen Irazu, Turrialba und ins Orosi Tal zu gelangen. Unweit der Stadt, bei Paraiso, befindet sich der Lankaster Gardens mit zahlreichen Orchideen. Der vom Orchideenliebhaber Charles Lankester gegründete Garten wird heute von der Universität von Costa Rica betreut. Über 800 Orchideenarten, zahlreiche Bäume, Pflanzen und Bambus machen den Garten zum beliebten Ziel von Pflanzenfreunden.

Cartago ist von San José aus über eine Schnellstrasse zu erreichen. Die Busverbindungen sind sehr gut.